Geschichte

Das Maschinenhaus Essen ist Teil der ehemaligen Schachtanlage Carl, die ab 1855 errichtet wurde. Erbaut wurde das Backsteingebäude im Jahr 1900 als Standort für die Dampfmaschine, die den Förderkorb bewegte. 1929 wurde die Kohleförderung eingestellt. Bis 1970 war Schacht Carl noch für Seilfahrt, Materialförderung und Bewetterung in Betrieb und die oberirdischen Gebäude wurden als Werkstätten genutzt.

– 1970 Stillegung und Rettung der Schachtanlage Carl

Schon dreißig Jahre bevor der Leitsatz „Wandel durch Kultur – Kultur durch Wandel“ aus dem Ruhrgebiet eine Kulturmetropole machen sollte, verfolgte die 1977 gegründete „Initiative Zentrum Zeche Carl“ zwei Ziele: Erhalt der brachliegenden ehemaligen Schachtanlage Carl; Verwirklichung eines kulturpolitischen Ideals im Maschinenhaus Essen: das Agieren als offenes Forum und Mittler zwischen „Hochkultur“ und „Alltagskultur“.

– 1983 Symposium „Das Revier: Motiv und Motivation“

Dieses Konzept, welches 1983 in das Symposion „das revier: motiv und motivation“ mundete, bildete auch die Grundlage fur die Überlegungen zur dauerhaften Nutzung des Maschinenhaus Essen. In einem vierwochigen Zeitraum wird das Maschinenhaus sowohl als Forum wie auch als Produktionsraum benutzt. Neben der Entstehung von ortsspezifischen Kunstwerken in und um das Gebaude finden Ausstellungen, Performances, Lesungen, Konzerte, Debatten statt, an denen zahlreiche Kunstschaffende und -insteressierte teilnehmen.

– 1985 Gründung und Denkmalschutz Am 18. April wird der Trägerverein des ehemaligen Förder-Maschinenhauses der Zeche Carl, das nun als Großatelier, offenes Arbeitsstudio und Ort der Begegnung zwischen Künstlern und Besuchern genutzt wird, gegründet und unter dem Namen Carl Stipendium e.V. eingetragen. Im selben Jahr wird das Gesamtensemble der Zeche Carl unter Denkmalschutz gesetzt.

– 1986 Eröffnungsreihe mit dem Museum Folkwang Am 05. September 1986 wird mit Johannes Stüttgen die Dialogreihe „Werkberichte zur Bildenden Kunst“ in Kooperation mit dem Museum Folkwang und dem Kulturbüro der Stadt Essen gestartet. Diese Reihe steht „programmatisch fur die Suche nach einem neuen Umgang mit Kunst in unserer Gesellschaft“ (Dr. Krempel, damaliger Direktor des Museums Folkwang).

– 1987 Erstes Stipendium 1987 wird das erste Stipendium in Kooperation mit der Stadt Essen an VA Wölfl und Peter Friese vergeben.

– 1989 – 1996 Renovierung 1988 wird das Maschinenhaus Teil eines umfangreichen Essener Stadterneuerungsprojekts. Die Renovierung wird als Teil des IBA Projekts fortgesetzt. In diesem Zeitraum finden gelegentliche kunstlerische Interventionen statt.

– 1996 – Neuanfang und Wiederbeginn Das frisch renovierte Maschinenhaus öffnet am 09. Marz 1996 mit einer Lichtinstallation vom Düsseldorfer Künstler Jürgen Lit Fischer wieder seine Türen. Zwischen Theaterstücken, Konzerten, Performances und Ausstellungen wird der programmatische Fokus auf die Präsentation experimenteller darstellender Kunstprojekte und die Gestaltung eines offenen Ateliers fur junge bildende Künstler gelegt.

– 2006 Ruhrtriennale 2006 ist das Maschinenhaus Essen zum ersten Mal Spielstätte der Ruhrtriennale mit der Theaterakademie und Goethes Heinrich und Margarete. Inzwischen gehört das Maschinenhaus Essen zu den festen Spielorten der Ruhrtriennale.

– 2012 Generationswechsel und Neustart 2012 als neues Vorstands-Trio ubernehmen Fabian Sattler, Eckard Koltermann und Sebastian Fritzsch die Funktion der Leitung des Maschinenhaus Essen.Das neu formulierte Profil besinnt sich auf die Ideen, die zur Gründung des Maschinenhaus Essen 1985 gefuhrt haben.